Die USA-Reise des Musikzuges „Amerika“
Nach einer gelungenen Generalprobe und mit den besten Wünschen im Gepäck starteten wir am 04.10.2013 in das Abenteuer USA.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Bereits auf dem Hinflug passierte all das, was sich niemand auf einer solchen Reise wünscht. So verschwand auf dem Flughafen in Houston eine Musikerin über Stunden und die Suche in den einzelnen Abteilungen des Flughafens verlief ergebnislos, bis sich die Musikerin schließlich vom Zielort Tulsa meldete. Durch die Suche verpassten die restlichen 23 Musiker den Anschlussflug nach Tulsa und strandeten für eine Nacht in Houston. Hier mussten wir feststellen, dass es nach dem Einchecken im Hotel die kleine Kneipe um die Ecke nicht gab und sich auch die Suche nach einem „kühlen Blonden“ (kein Leichtbier mit Birnengeschmack) sehr schwierig gestaltete.
Auf dem Flughafen in Tulsa begrüßte uns am folgenden Tag die Feuerwehr, indem sie Fontänen über die Maschine spritzte. Nach der Ankunft wurden wir auf die Gastfamilien verteilt und lernten uns gegenseitig kennen. Einige Musiker mussten feststellen, dass der Zoll wirklich gründlich gearbeitet hatte. Einige der Instrumente waren verbogen und beschädigt. Aber ein richtiger Musiker weiß sich auch in solchen Situationen zu helfen.
In den folgenden Tagen besuchten wir mit unseren Gastfamilien ein Symphonie- und ein Jazzkonzert, lernten in einem Crashkurs Golfspielen (das beste war das Fahren mit den Golfcars über den Platz), gingen zum Rodeo und zum American Football, lernten die vielfältige amerikanische Küche (die keineswegs nur aus Fast Food besteht), sowie unterschiedlichste Restaurants und Gaststätten kennen. Alles aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Zur großen Freude einer Gastfamilie wurde deren Rasenmähertrecker vom Gast repariert.
Neben den verschiedenen Aktivitäten, die wir mit den Gastfamilien unternahmen, fanden auch immer wieder Ausflüge des Kreismusikzuges statt. In Oklahoma besuchten wir u.a. das Nationale Cowboy- und Western-Museum und die Gedenkstätte „The Gates Of Time“, die nach dem Anschlag vom 19. April 1995 mit 168 Toten errichtet wurde.
In Tulsa ermöglichte die Feuerwehr einen Blick von einer nagelneuen Drehleiter über die Stadt (und alle fotografierten aus einer Höhe von 25 m). Zuvor hatten einige der Musiker die verschiedenen Einstellungstests der amerikanischen Feuerwehr ausprobiert und richtig gut abgeschnitten. Wir besuchten das Gilcrease-Museum und das Cherokee-Heritage-Center, lernten bei diesen Ausflügen die Geschichte, die Kultur, sowie indianisches Kunstgewerbe kennen. Der Kreismusikzug wurde vom Bürgermeister Byron „Skip“ Steele (District 6) empfangen und jeder Musiker erhielt die Ernennung zum Ehrenbürger von Tulsa.
Wir traten beim Festakt des Fire Department Memorial Service am 6.10.13 (Veteranentag) auf, gaben ein Konzert beim Deutschen Verein, spielten an einem Nachmittag für unsere Gastfamilien im Rahmen eines Picknicks in einem Park, waren in der Fassler Hall beim Anstich des Oktoberfestbiers zu hören (hier gaben wir gefühlte 20 Mal „In München steht ein Hofbräuhaus“ zum Besten) und schlossen unsere Reise mit einem Auftritt beim Oktoberfest ab.
Für alle Teilnehmer waren es aufregende Tage mit den verschiedensten Eindrücken von den Menschen und ihrem Way of Life.
Text: Barbara Laschinski-Rufert